Mobilität ist mehr als Autofahren

Verkehrsplanung in Kreuztal muss alle Generationen und Verkehrsteilnehmer berücksichtigen und darf nicht „nur durch die Windschutzscheibe“ erfolgen. Die Planung und der Bau von Fuß- und Radwegen muss gleichrangig zum Straßenbau vorangebracht werde. Bus und Bahn müssen Vorfahrt haben, preisgünstiger sein und die Fahrgastinformation muss verbessert werden. Das kostenlose Schülerticket und das Sozialticket werden von uns begrüßt und unterstützt.


Mobilität statt Stillstand – Kreuztaler (Auto)verkehrsprobleme sind lösbar!
Die seit den 80iger Jahren geplante Kreuztaler Südumgehung soll aus Sicht der Ratsmehrheit die Lösung für die Kreuztaler Autoverkehrsprobleme sein. Ferndorf und die Stadtmitte sollen über den Mühlenkopf umfahren werden und so die Anwohnerinnen und Anwohner der B 508 entlasten. Diese Südumgehung soll das Mattenbachtal zwischen Freibad und Reithalle zerschneiden und würde so das letzte Naherholungsgebiet der Buschhüttener zerstören. Wir bezweifeln, dass die gewünschte Entlastung erreicht werden kann, weil der weit überwiegende Anteil des Verkehrs auf dieser Strecke Ziel- und Quellverkehr ist (also Verkehr innerhalb Kreuztals oder mit dem Ziel Kreuztal).


Längst wird die Südumgehung nicht mehr vorrangig zur Lösung der Kreuztaler Verkehrsprobleme geplant, sondern als Startrampe für eine neue Ost- West-Verbindung


Seit klar ist, dass die A4 durch das Rothaargebirge aus ökologischen Gründen nicht durchsetzbar ist, tauchten immer neue Pläne unter immer neuen Namen für eine West-Ost-Verbindung auf. Mal als
FELS (Ferndorf-Eder-Lahn-Straße, mal als „Bundesfernstraße Krombach-Hattenbach“, aktuell als „Route 57“. Die Mehrheit im Kreistag hat beschlossen, das Autobahnkreuz Olpe über die HTS und die Kreuztaler Südumgehung mit Wittgenstein und Frankenberg in Hessen zu verbinden. Versprochen wird also die Lösung der Kreuztaler Stau-Probleme und die Entlastung der Straßenanwohner – geplant wird aber eine durchgängige Fernverbindung die neuen Durchgangsverkehr und neue Belastungen nach Kreuztal bringt.


Die Grünen fordern
• dass das Kreuztaler Verkehrsproblem endlich bei den Wurzeln angepackt wird. Das bedeutet eine umfassende Ertüchtigung der Hauptkreuzung und der HTS-Ab- und Aubfahrt Kreuztal.
• die Lösung der Kreuztaler Stauproblematik mit einer kreuzungsfreien Überführung in mindestens einer Verkehrsachse zu lösen. (Erweiterung des Brückenbauwerkes
in Kreuztal Mitte) Fernstraßen fahren am Problem vorbei.
• keine Südumgehung als Startrampe für überregionale Entwicklungsachsen
• Kreuztal muss sich dagegen wehren mit zusätzlichen Verkehrsströmen belastet zu werden
• kein Neubau der B 517n von Attendorn über die Rahrbacher/
Krombacher Höhe als A4 und Bundesfernstraßenzubringer


Bahnfahren – ökologisch und schnell
Zumindest drei der vier Kreuztaler Täler sind durch die Bahn erschlossen. Systematisch wird aber gerade vielen Älteren das Bahnfahren erschwert. An den Bahnhöfen im Stadtgebiet gibt es weder persönliche Beratung noch Hilfe und Tickets nur noch aus dem Automaten. Dabei ist
die Bahn z.B. zwischen Littfeld und Siegen mit 15-18 Minuten konkurrenzlos schnell im Vergleich zum Auto, das 40 Minuten, o. auch länger braucht.


Unsere Forderungen sind
• Bahnhaltepunkte in Buschhütten und Kreuztal-Ost,
• die Anbindung der Mühlbergsiedlung/ Heestal durch eine Fußgänger und Fahrradbrücke zum Bahnhof
• eine Taktverdichtung und eine bessere Abstimmung zwischen Bahn und Bus,
• die Wiedereinrichtung des Fahrkartenverkaufs am Kreuztaler Bahnhof, übergangsweise zumindest die Bereitstellung von Fahrkartenautomaten, an denen auch Reiseinformation abzurufen sind,
• Haltepunkte mit Fahrgastinformationen, zumindest aber mit aktuellen Fahrplänen, Informationen zum Fahrkartenerwerb und aktuellen Preisen,
• Güter gehören auf die Bahn. Das projektierte Containerterminal kann dazu beitragen. Allerdings erscheinen uns die aufgezeigten Lärmschutzmaßnahmen als nicht ausreichend. Hier bedarf es einer kritischen Begleitung im Sinne der Anwohner. Ob das vom Betreiber angestrebte Transportvolumen überhaupt erreicht werden kann, darf durchaus bezweifelt werden. (Der Transport der Container muss wegen der niedrigen Tunnel auf teureren Waggons bewerkstelligt werden).

 


Sichere Radwege für den Alltag
Im städtischen Haushalt wurde in den letzten Jahren immer weniger Geld zum Ausbau des Radwegenetzes bereit gestellt. Ein gesamtstädtisches Radwege-Konzept fehlt noch immer. Wir brauchen durchgängige alltagstaugliche Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen und der Stadtmitte. Das Zentrum, die Bahnhöfe und die Schulstandorte müssen mit dem Rad sicher erreichbar sein. Laut nationalem Radverkehrsplan soll der Radverkehr bis 2020 um 50% bis 100% gesteigert werden. Steigendes Gesundheits- und Umweltbewusstsein fördert den Umstieg auf das Rad, aber wir müssen auch in Kreuztal die Voraussetzungen für den sicheren Radverkehr in Kreuztal schaffen.


• wir begrüßen den Bau von Radwegen für Freizeitradler. Diese ersetzen aber nicht die notwendigen Radwege an (oder besser auf) den Hauptverkehrsstraßen.
• wir fordern ein lückenloses Netz und sichere Wege ins Zentrum, zu unseren Schulen und den Bahnhöfen.
• Notwendig sind Fahrradboxen an den Bahnhöfen und sichere Abstellmöglichkeiten an den Schulen.

 

Fußgängerfreundliche Stadt
Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch bei der Planung in den Ortsteilen sollen Fußwegeverbindungen berücksichtigt werden. Schulwegkonzepte, die Ausweisung von Spielstraßen und verkehrsberuhigten Bereichen wollen wir zum Schutz der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen nutzen. Dazu gehört auch, die Planungen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abzustimmen. Gute Fußwege bieten kurze Verbindungen aber auch Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten und sichere Querungshilfen für Hauptverkehrsstraßen.


• Wir setzen uns für ein attraktives und sicheres Fußwegekonzept ein