Natur- und Umweltschutz

Die Vielfalt der Natur, den Reichtum ihrer Arten und die unwiederbringliche Eigenart naturnaher Landschaften schützen wir aus Respekt vor ihrem Eigenwert, aber auch weil eine intakte Umwelt für uns einen in Zahlen nicht messbaren Wert hat. Wir Menschen brauchen ein gesundes Ökosystem, saubere Lu., reines Grund- und Trinkwasser und gesunde Böden zur Nahrungsmittelerzeugung.


• Wir GRÜNEN wollen uns dafür einsetzen, dass diese Erkenntnisse gemäß dem Grundsatz „Global denken – lokal handeln" auch vor Ort praktisch umgesetzt werden.
• Wir wollen, dass Kinder frühzeitig und praktisch an Natur und Umwelt herangeführt werden und wollen „Bildung für Nachhaltigkeit" von der Kita bis zur Volkshochschule mit Leben füllen.


Flächenverbrauch senken
Laut Bundes- und Landesregierung soll der jährliche Flächenverbrauch von rund 80 ha pro Tag für Wohnsiedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen bis 2020 auf weniger als ein Viertel gesenkt werden. Das funktioniert nur, wenn wir dieses Ziel auch vor Ort praktisch umsetzen.


• Wir GRÜNEN stehen für einen behutsameren Flächenverbrauch.
• Die Wiederbelebung der Ortskerne und des Zentrums muss Vorrang vor der Ausweisung neuer Baugebiete an den Ortsrändern haben, weil diese auch vor dem Hintergrund der sinkenden Bevölkerungszahl und den erhöhten Infrastrukturkosten keinen Sinn machen
• Vorhandene Potentiale der Innenentwicklung, darunter zum Beispiel Brachflächen, Gebäudeleerstand, Baulücken und andere Nachverdichtungsmöglichkeiten, müssen vorrangig ausgeschöpft werden
• Dies gilt auch für die Neuausweisung von Gewerbeflächen im Außenbereich. Das geplante interkommunale Gewerbegebiet „Landhecke" auf dem Höhenrücken zwischen Kreuztal und Wenden lehnen wir angesichts der immensen Eingriffe in die Natur und der unkalkulierbaren Erschließungskosten ab.

 

Ökokonto hilft, die Natur zu schützen
Auf Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wurde die Einrichtung eines städtischen Ökokontos beschlossen. Hierdurch soll es der Stadt Kreuztal ermöglicht werden, Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von Flächen durchzuführen und diese später für den Ausgleich geplanter Eingriffe in die Landschaft z.B. durch Baugebiete zu verwenden. Als Maßnahmen kommen z.B. Entfichtungen, die Renaturierung von Gewässern oder die Anpflanzung von Hecken und Obstwiesen in Frage.
Dadurch, dass Ökokontoprojekte oftmals kostengünstig durchgeführt werden können, fallen für BauherrInnen in Neubaugebieten geringere Kosten für gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahmen an.


• Wir werden uns dafür einsetzen, dass in den nächsten Jahren möglichst viele Naturschutzmaßnahmen zum Nutzen der Umwelt und zur Entlastung künftiger BauherrInnen durchgeführt werden.


Naturnahe Bäche und Grundwasserschutzfür Kreuztal
Durch den Ausbau der städtischen Kanalisation und die Modernisierung der Kläranlage konnte in den letzten 15 Jahren die Wasserqualität in den Kreuztaler Bächen deutlich verbessert werden. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Gewässerreinhaltung, weil Umweltschadstoffe, Medizinrückstände, Pflanzenschutz und -düngemittel ebenso in Bäche und Grundwasser gelangen, wie gefährliche Bakterien und Keime (Krankenhauskeime, Legionellen). In Kreuztal konnten
bereits etliche Gewässer naturnäher gestaltet werden. Aber immer noch schränken zu viele Verrohrungen, Uferbefestigungen, Staustufen oder Begradigungen die Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt ein.


Wir werden uns dafür einsetzen, dass
• der begonnene naturnahe Umbau unserer Fließgewässer auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird und für notwendige Bachrenaturierungen Fördermittel beantragt und Haushaltsmittel bereitgestellt werden,
• Flächen, auch im Sinne des Hochwasserschutzes entsiegelt werden,
• ein Grundwassermonitoring durchgeführt wird, welches ständige Auskunft über Menge und Qualität gibt und ein Grundwassermanagement, welches Entnahmen nur im Rahmen des natürlichen Ausgleichs und ohne Belastung der Fließgewässer zulässt.

 

Landschaftsplan Kreuztal umsetzen
Der vor einigen Jahren verabschiedete Landschaftsplan Kreuztal bestimmt die weitere Entwicklung der unbebauten, freien Landschaft in Kreuztal. Durch Schutzausweisungen sowie Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen soll der Außenbereich ökologisch verbessert und auch für die Naherholung attraktiver gestaltet werden.


• Die GRÜNEN werden sich dafür einsetzen, dass die im Landscha.splan vorgesehenen Naturschutzmaßnahmen auch umgesetzt werden. Hierzu soll auch die Stadt Kreuztal gezielt mit Naturschutzprojekten für das städtische Ökokonto beitragen.


Baumschutz
Nur sehr wenige der großen alten Bäume in Kreuztal, die das Ortsbild prägen und für das Stadtklima eine wichtige Rolle spielen, sind als Naturdenkmal geschützt. Es gibt in Kreuztal nach wie vor keine Baumschutzsatzung.


• Die GRÜNEN wollen sich erneut dafür einsetzen, dass große ortsbildprägende Bäume in Kreuztal durch eine Baumschutzsatzung geschützt werden.

 

Lärmschutz verbessern
In Kreuztal wurde der gesetzlich vorgeschriebene Lärmaktionsplan zwar formal beschlossen, er sieht allerdings bislang keinerlei praktische Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger vor, sondern gleicht eher einer Bestandsaufnahme. Ausgerechnet und einzig der Neubau der Südumgehung / Route 57 über die Hügelketten zwischen Buschhütten und Kredenbach soll vom Verkehrslärm entlasten. Wir befürchten im Gegenteil, dass es bei weniger Entlastung im Tal zu deutlich mehr Durchgangsverkehr kommt und damit zur zusätzlichen Verlärmung der Naherholungsgebiete. Dabei ist Lärm nicht nur ein Ärgernis, sondern eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Lärm macht krank! Nicht nur Lärmspitzen, sondern gerade auch Dauerlärmpegel sind ein Problem.


Daher wollen wir erreichen,
• dass stark befahrene Straßen (HTS, B54, B508) genauer untersucht werden und der Einsatz von Flüsterasphalt geprüft wird.

• Gleiches gilt für Lärmschutzmaßnahmen beim Bahnlärm
• Ausweisungen von Tempobegrenzungen
• passiven Lärmschutz durch Förderung baulicher Maßnahmen, wie z. B. eines Schallschutzfensterprogramms für lärmgeplagte Anwohner
• die Verbesserung des Bus- und Bahnangebotes und den Ausbau des Radwegenetzes.


Abfall
Unser Ziel ist eine ökologische Kreislaufwirtschaft, die mit Rohstoffen sparsam und effizient umgeht und in der regionale Kreisläufe Vorrang haben. Dazu gehören auch Abfallvermeidung und eine höhere Recyclingquote.


Wir stehen als Grüne für
• die Einführung der Wertstofftonne und eine konsequente Nutzung der Grün- und Bioabfälle.
• Abfallberatung und Umweltbildung
• Gebührenanreize für Abfallvermeidung und Getrenntsammlung
• Luftreinhaltung, Blühflächen in der Stadt, keine Gentechnik auf städtischen Flächen, Förderung von Feldhecken (gegen Bodenerosion und für Artenvielfalt)