Familien- und umweltfreundliche Mobilität

Keine A4-Ersatzmaßnahme, weder im Süden noch im Norden.

Eigentlich sollten die Kreuztaler Autoverkehrsprobleme mit der Fertigstellung der HTS nach Wenden gelöst sein. Von einer enormen Entlastung war stets die Rede. Wie von den Grünen vorausgesagt, ist diese Entlastung nicht eingetreten. Dieselben Politiker werben nach demselben Muster und denselben Versprechungen für die nächsten Straßen. Von der Befreiung der Ortsdurchfahrten vom Durchgangsverkehr und der Lösung aller Kreuztaler Verkehrsprobleme ist die Rede.


Südumgehung - FELS - Bundesfernstraße Krombach-Hattenbach

In der Südumgehung, die seit Ende der 80iger Jahre in Planung ist, sah die Ratsmehrheit die einzige Möglichkeit die Stadtmitte und das Ferndorftal zu entlasten. Die Umweltverträglichkeitsstudie stellte fest, dass keine der vier Planungsvarianten umweltverträglich sei. Die Tunnellösung sei der maximal denkbare Kompromiss und wurde 1991 vom Rat beschlossen. Doch heute ist klar, dass es den Tunnel zum Schutz des Mattenbachtals definitiv nicht mehr geben wird, weil im Tunnel eine Weiterführung in Richtung Osten technisch nicht möglich ist.
Die Südumgehung wird nicht mehr vorrangig zur Lösung der Kreuztaler Verkehrsprobleme geplant, sondern als Startrampe für eine neue Ost-West-Verbindung.

Nachdem klar war, dass die A4 durch das Rothaargebirge aus ökologischen Gründen nicht durchsetzbar war, tauchten die Pläne für die sogenannte FELS (Ferndorf-Eder-Lahn-Straße) auf, die ebenfalls heftig umstritten ist, weil sie mehrere Naturschutz- und FFH-Gebiete südlich von Hilchenbach und Erndtebrück zerschneiden würde. Über die FELS sollen sämtliche Verkehrsströme vom südlichen Siegerland und südlichen Kreis Olpe über Kreuztal nach Wittgenstein geleitet werden. Aber auch mit der Aufnahme der FELS (die von Ferndorf bis Laasphe führen sollte), in den Bundesfernstraßenbedarfsplan geben sich die A4-Befürworter nicht zufrieden.

Seit 2007 liegt eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie zur sogenannten „Bundesfernstraße Krombach-Hattenbach" vor, die den Neubau einer 3-4-spurigen Trasse, beginnend mit der Südumgehung Kreuztal vorsieht. Die Weiterführung ist über die FELS-Trasse bis Schameder vorgesehen, um von dort den Naturpark Rothaargebirge Richtung A4 in Hessen zu queren.

Der Fernverkehr, lt. Machbarkeitsstudie 33.000 bis 55000 Fahrzeuge täglich, der dann an den Hanglagen des Ferndorftales vorbei rauscht, hat allerdings wenig mit der Fehlplanung des Kreuztaler Kreuzungsbereichs zu tun. Die Zerstörung der Umwelt und der Naherholungsgebiete, die Mehrbelastung durch Lärm und Abgase für Buschhütten und das Ferndorftal ist mit den Kreuztaler Grünen nicht zu machen.

Die Grünen fordern

  • dass das Kreuztaler Verkehrsproblem endlich bei den Wurzeln angepackt wird. Das bedeutet eine umfassende Ertüchtigung der Hauptkreuzung und der HTS-Ab- und Auffahrt Kreuztal
  • die Lösung der Kreuztaler Stauproblematik mit einer kreuzungsfreien Überführung in mindestens einer Verkehrsachse zu lösen. Fernstraßen fahren am Problem vorbei
  • keine Südumgehung als Startrampe für überregionale Entwicklungsachsen
  • Kreuztal muss sich dagegen wehren mit zusätzlichen Verkehrsströmen belastet zu werden
  • Kein Neubau der B 517n von Attendorn über die Rahrbacher/Krombacher Höhe als A4 und Bundesfernstraßenzubringer

 

Radfahren

Bis 2008 waren im städtischen Haushalt jährlich noch 40.000 € für Ausbau und Erhalt des städtischen Radwegenetzes vorgesehen. Wirklich für Radwege eingesetzt wurde das Geld nie. Ganze 2000 € hat der Rat der Stadt Kreuztal in diesem Jahr noch vorgesehen. An einem Runden Tisch zur Erarbeitung eines Radfahrkonzepts besteht kein Interesse. Das Potenzial für eine gesunde und umweltschonende Fortbewegung wird seit Jahren ignoriert.

Die Kreuztaler Grünen fordern

  • Radwege für den Alltagsverkehr - in unseren Haupttälern, ohne Umwege und unnötige Steigungen
  • sichere Radwegeverbindungen zu unseren Schulen

 

 

Busse und Bahnen

Wiederum gab es in den vergangen Jahren Verschlechterung im öffentlichen Nahverkehr. Besonders die nördlichen Stadtteile erfuhren eine Ausdünnung des Fahrplans am Wochenende. Dass beispielsweise Bahnfahren wieder an Attraktivität gewinnt, erkennt man an den ständig überfüllten Zügen in den Morgenstunden. Allerdings haben sich etliche Kunden und Kundinnen aus diesem Grund von diesen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wieder verabschiedet.

 

Wir werden uns einsetzen für:

  • eine Taktverdichtung und eine bessere Abstimmung zwischen Bahn und Bus
  • für die Wiedereröffnung der Haltepunkte Buschhütten und Kreuztal Ost 
  • die Wiedereinrichtung des Fahrkartenverkaufs am Kreuztaler Bahnhof, übergangsweise zumindest die Bereitstellung von Fahrkartenautomaten, an denen auch Reiseinformation abzurufen sind
  • Haltepunkte, die mit aktuellen Fahrplänen, Informationen zum Fahrkartenerwerb und aktuellen Preisen ausgestattet werden