Stadtentwicklung

Lebendig - und von Außen nach Innen

Abgesehen von notwendigen Lösungen im Verkehrsbereich, bedarf es umfangreicher Anstrengungen, um unser Stadtzentrum - aber auch die Ortsteile - kinder-, senioren- und behindertengerecht und damit lebendig und familienfreundlich zu gestalten. An Stelle der Ausweisung immer neuer Baugebiete in den Außenbereichen fordern wir die Stärkung der Zentren. Bevölkerungsrückgang, ausufernde Infrastruktur und Leerstände im Zentrum sind nicht nur fatal für die Stadtentwicklung, sondern auch auf Dauer nicht finanzierbar.

  • Zuschüsse für junge Familien soll es nicht nur für den Neubau auf der grünen Wiese geben, sondern auch für die Sanierung von Altbauten im Stadtzentrum.
  • Nahversorgung kontra Investorenpolitik

Stadtentwicklungskonzept statt Investorenprojekten

Im Preiskampf mit den großen Discountern ziehen unsere kleinen Läden den Kürzeren und die Nahversorgung in den Ortsteilen ist bereits heute nicht mehr überall gewährleistet. Hinzu kommt, dass auch die Entwicklung im Zentrum keineswegs zur erhofften Belebung und Existenzsicherung des Fachhandels geführt hat. Die Ansiedlung des Branchenriesen Kaufland hat, wie von uns vorhergesehen, zur Schließung des zentral gelegenen Extra-Marktes geführt und bestehende Arbeitsplätze vernichtet. In langwierigen Beteiligungsverfahren und Beratungen entwickelte Gestaltungskriterien wurden Investoreninteressen geopfert.
Wir fordern

  • Demokratische Stadtplanung und Entwicklung müssen Vorrang vor Investorenprojekten haben
  • die Existenz der Kreuztaler Einzelhändler darf nicht durch die Erweiterung und Ansiedlung weiterer Branchenriesen, Discounter und Handelsketten gefährdet werden
  • die Nahversorgung muss gewährleistet werden
  • das erarbeitete Stadtentwicklungskonzept muss umgesetzt werden

Günstiger Wohnraum gefährdet

Der LEG-Verkauf der Landesregierung hat dazu geführt, dass mit der Fritz-Erler-Siedlung 40 % des Kreuztaler Mietwohnungsbestands zum Spekulationsobjekt von Finanzanlegern wurden. Die im Rahmen vom Stadtumbau West vorgesehene Modernisierung und energetische Sanierung der Wohnungen kam durch den Verkauf vollständig zum Erliegen. Wir sehen nicht nur die Landesregierung, sondern auch die hiesige CDU/FDP-Mehrheit, die uns nicht im Protest gegen die Verkaufspläne unterstützte, in der Pflicht, tätig zu werden. Gegen Nebenkosten, welche die Miethöhe übersteigen und Wohnungszuschnitte, die weder großen Familien noch Senioren gerecht werden, hilft nur eine umfassende Sanierung. Fest steht, dass ansonsten auch der Stadthaushalt über den Umweg des Wohngeldes und soziale Hilfen, stark belastet wird.
Wir setzen uns dafür ein:

  • dass Politik und Verwaltung tätig werden, um eine Kooperation mit den neuen Eigentümern zu erreichen
  • dass die Modernisierungsmaßnahmen auch nach dem Besitzerwechsel ausgeführt werden
  • dass das Stadtteilbüro mit seinen Beratungs- und Unterstützungsangeboten ohne Einschränkungen erhalten bleibt

Behutsamere Gewerbeflächenentwicklung

Auch die Grünen streiten nicht ab, dass es sowohl für die Erweiterung bestehender Betriebe als auch für Neugründung Bedarf an zusätzlichen Gewerbeflächen gibt. Allerdings steht für uns das Flächenrecycling vor der Ausweisung neuer Flächen, deren Bedarf wir um die Hälfte niedriger einschätzen als die Ratsmehrheiten. Wer bekundet, den Freiflächenverbrauch in den Jahren von 2000 bis 2020 auf einen Viertel reduzieren zu wollen, kann nicht gleichzeitig vor Ort den Flächenverbrauch explodieren lassen.
Wir fordern

  • die Reaktivierung von Altstandorten muss Vorrang vor der Ausweisung neuer Gewerbeflächen haben
  • Eine Neuausweisung über den tätsächlichen Bedarf hinaus, lehen wir ab
  • Wir fordern flächensparendes Bauen auch für Gewerbe- und Industrieprojekte