Von allem die Hälfte

Gleichstellung- noch lange keine Selbstverständlichkeit

Auch wenn die Gleichberechtigung von Mann und Frau schon vor 60 Jahren im Grundgesetz verankert wurde, ist sie längst noch nicht Realität. Deutschland zählt zu den Schlusslichtern in Europa und viele Ursachen dafür können auch vor Ort entlarvt werden. Zwar wurden Gesetze, Erlasse und Förderpläne verabschiedet und alle Parteien bekennen sich zur Gleichstellung, aber die Realität in Familienalltag, Berufsleben und Politik sieht anders aus.

Im Bildungsbereich erreichen Mädchen und junge Frauen noch die besseren Noten und Abschlüsse, aber im Berufsleben erhalten sie nicht die gleichen Aufstiegschancen und das Einkommen liegt bis zu einem Viertel unter dem der Männer. Frauen haben es zunehmend schwerer, eine eigene Existenz aufzubauen, Führungspositionen zu besetzen und Familien- und Berufsalltag zu vereinbaren. Während Männer einen Job bekommen, weil sie Kinder haben, bekommen ihn Frauen gerade aus diesem Grund zu oft nicht. Die ungleiche Rollenverteilung gilt ebenso bei der Pflege älterer Angehöriger.

Solange Entscheidungen über ausreichende Kinderbetreuungsangebote, Angebote für Berufsrückkehrerinnen, Rücksicht auf Alleinerziehende und familienfreundliche Stadtplanung mehrheitlich Männern überlassen ist, haben es Belange der Gleichstellung schwerer.

Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist ein Kernziel grüner Politik. Mit der Frauenquote und der Mindestparität ist unsere Partei einen wichtigen Schritt vorausgegangen. Wir stehen dafür, dass Frauen die Hälfte der Macht und die Hälfte der Verantwortung bekommen.

Aktuell stellen Frauen in Kreuztal 35% der Ratsmitglieder, 28% der Mitglieder in Fachausschüssen und 9 % der Ausschussvorsitzenden. Auch im Bereich der Stadtverwaltung konnte noch keine Gleichstellung erreicht werden, sind Führungsaufgaben noch männerdominiert.

Wir werden allgemein - auch bei uns Grünen - für mehr Beteiligung von Frauen werben und wollen die Rahmenbedingungen für ihre aktive Teilhabe weiter verbessern. Es bleibt also noch viel zu tun, damit Arbeit und Macht gerecht geteilt wird und Frauen die gleichen Chancen bekommen, ihre Interessen zu vertreten.

Wir werden weiterhin die Interessen von Frauen in allen Politikbereichen vertreten und

  • den Einsatz der finanziellen Mittel auf Geschlechtergerechtigkeit prüfen
  • verbesserte Kinderbetreuung einfordern
  • Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote für Frauen fördern
  • Für frauen- und familienfreundliche Stadtentwicklung eintreten
  • die Arbeit der Gleichstellungsstelle unterstützen
  • die paritätische Besetzung der Gremien fördern