Antrag zur nächsten Sitzung des IUWA der Stadt Kreuztal: Überprüfung der Tragfähigkeit öffentlicher Dachflächen für Photovoltaikanlagen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kiß,

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Kreuztal bittet um Aufnahme dieses Antrages zur nächsten Sitzung des Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsförderungsausschusses. 

Im Energiebericht der Stadt Kreuztal für die Jahre 2018 bis 2020, vorgetragen in der Sitzung des IUWA am 22.11.2021, wird lediglich eine installierte Photovoltaikleistung von 20,58 kWp auf öffentlichen Dachflächen ausgewiesen. Es handelt sich hier um drei Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) die auf Dächern von Schulgebäuden installiert sind. Als Grund für keine weitere Installation von PV-Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude wird angeführt, dass dafür die Statik der Dachbauten unzureichend sei, ohne dafür den statischen Nachweis vorzulegen. Um die Klimaziele der Bundesrepublik Deutschland zu erreichen, ist es zwingend notwendig die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere Photovoltaik und Windkraft, auch bei uns in Kreuztal schnell auszubauen.

Beschlussvorschlag:

Der Infrastruktur- Umwelt- und Wirtschaftsförderungsausschuss möge beschließen, die Verwaltung der Stadt Kreuztal zu beauftragen, die Statiken der stadteigenen Dächer zu prüfen und jeweils festzustellen, welche zusätzlichen Lasten pro Einheitsfläche (N/m2) auf den Dachoberflächen eingeleitet werden können. Die Ergebnisse sollen in einer prüffähigen Statik begründet und dokumentiert werden.

Begründung

Ziel soll es sein, mit den so ermittelten Grundlagen weitere Dachflächen zu finden, die es ermöglichen, Photovoltaikanlagen darauf zu installieren. Selbstverständlich kommen hierfür nur Dachflächen infrage, die eine gute Nutzung der Solarenergie ermöglichen. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen ist in Deutschland eine PV-Sättigung von Dachanlagen von bis zu 89% möglich (EuPD-Research Bonn). Die PV-Sättigung von Dachanlagen im Kreis Siegen-Wittgenstein liegt aktuell bei unter 5% (Bundesnetzagentur, Destatis 2021). In Kreuztal ist sie laut IT-NRW noch schlechter.

Eine Möglichkeit des schnellen Ausbaus der Nutzung regenerativer Energien ist die Montage von PV-Anlagen auf bereits bestehende Dächer. Hier bieten sich neben den Dächern von Industriegebäuden, von privaten Wohnhäusern auch die Dachflächen von städtischen Gebäuden an. Um die städtischen Dachflächen für PV-Anlagen zu nutzen ist daher als erstes ein statischer Nachweis für die Tragfähigkeit solcher Anlagen notwendig. Als Maß für die zusätzliche Dachbelastung durch moderne PV-Anlagen sei noch angemerkt, dass die Modulgewichte bei modernen Modulen auf 20 kg/kWp gesenkt werden konnten. Dies entspricht einem Gesamtgewicht (inkl. Unterkonstruktion) von etwa 4kg/m2. Mit der Feststellung der beantragten statischen Grundlagen für die Dächer der Städtischen Gebäude kann der Ausbau von PV-Anlagen auf diesen Gebäuden beschleunigt werden und der Anteil des Solarstroms deutlich erhöht werden. Zusätzlich wird dadurch die Akzeptanz erneuerbarer Energien bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt weiter steigen. Nicht zuletzt kommt die Stadt Kreuztal durch diese Maßnahme -und deren Umsetzung- ihren selbst gesteckten Klimazielen ein Stück näher.

Im Voraus besten Dank. 

Mit freundlichen Grüßen

 

i.A. Björn Eckert                     gez. Dieter Gebauer                   gez. Ulrich Schmidt-Kalteich

Fraktionsvorsitzender            stellv. Fraktionsvorsitzender       Ratsmitglied

 



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