Sehr geehrter Herr Kiß,

die Straßenbeleuchtung ist ein gutes Beispiel für die Weiterentwicklung  technischer Rahmenbedingungen in der kommunalen Infrastruktur. Der Sanierungsbedarf ist auch in Kreuztal als groß einzustufen.

Nach Schätzungen des Fachverbandes Licht werden in 50% der deutschen Kommunen noch Straßenbeleuchtungen betrieben, die auf dem technischen Stand der 1960er Jahre sind. Nur drei Prozent der alten Leuchtmittel würden jährlich ersetzt. In Deutschland gibt es in den ca. 14.000 Kommunen etwa 9-9,5 Millionen Straßenleuchten mit einem jährlichen Verbrauch von etwa 4 Terawattstunden (Quelle: BMWi, "Energie in Deutschland"). Das ist ein Anteil am Gesamtverbrauch an elektrischer Energie von etwa 0,7%. Das deutschlandweite Einsparpotential wird auf 2,7 Milliarden kWh, bzw. rund 400 Millionen Euro geschätzt. Ein Straßenleuchten-Austausch kann sich dabei schon ab einem Leuchtenalter ab 15 Jahren rentieren.

Hinzu kommt, dass durch die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union  in naher Zukunft einige der zurzeit verwendeten Leuchtmittel u.a. aus Effizienzgründen nicht mehr zugelassen sein werden. Ein Beispiel sind die Quecksilberhochdrucklampen. Auch aus Umweltgesichtspunkten sind quecksilberhaltige Leuchtmittel kritisch zu betrachten sodass auch in dieser Hinsicht  Handlungsbedarf besteht.

Um über die Situation der Straßenbeleuchtung in Kreuztal Klarheit zu bekommen, bitten wir um Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Wie viele Lichtpunkte zur Straßenbeleuchtung gibt es in Kreuztal?
   1. Wie viele entfallen davon auf Beleuchtung für den Straßenverkehr?
   2. Wie viele beleuchten ausschließlich Fußgängerwege (z.B. in Parks)?
2. Welche Leuchtmittel werden in welcher Anzahl eingesetzt (z.B.Quecksilberhochdruck, Natriumdampfhochdruck, LED, Leuchtstoff, …)?
3. Welche der verwendeten Leuchtmittel erfüllen 2015 nicht mehr die von der EU vorgeschriebenen Mindeststandards (Ökodesignrichtlinie 2009/125/, EG(EG) 245/2009, …)?
4. Wie alt ist der Anlagenbestand?
5. Wie ist hoch sind die jährlichen Energiekosten für die Straßenbeleuchtung?
   (Einzelwerte der letzten 3 Jahre angeben)?
6. Wie hoch waren die Wartungskosten in den letzten 3 Jahren?
7. Bestehen Wartungsverträge für die Straßenbeleuchtung? Wenn ja:
   1. Mit welcher Laufzeit?
   2. Mit welchem Unternehmen?
   3. Ist die Energiebeschaffung an diesen Vertrag gekoppelt?
8. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, durch die Inanspruchnahme sehr zinsgünstiger Kredite aus dem KfW-Förderprogramm  "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" eine energieeffiziente Sanierung der Straßenbeleuchtung in Kreuztal anzugehen?

Mit freundlichen Grüßen

Anke Hoppe-Hoffmann, Fraktionssprecherin

Die Antwort der Verwaltung (PDF-Datei)

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